Bekanntlich bilden sich im Gehirn der Alzheimerkranken »Plaques« aus fehlerhaft gefalteten kleinen Proteinen. Zusammen mit den Plaques lagern sich sogenannte Neurofibrillen in Form von Knäueln in den Neuronen ab. Fehlerhafte Formen der sogenannten Tau-Proteine binden sich aus dem Zellkörper heraus an die Nervenzellen, verklumpen und können somit nicht mehr zurück in den Zellkörper. Sie blockieren damit die Neuronen tödlich. Je älter wir werden, desto mehr dieser Knäuel bilden sich. Eine Komponente, die für den typischen Zimtgeruch verantwortlich ist, Zimtaldehyd, verhindert die Tau-Knäuel-Bildung, indem sie vor oxidativem Stress schützt. Zimtaldehyd bindet an den Schwefel der zwei Aminosäure-Gruppen Cystein in Tau. Sie sind extrem wichtig für die Pro᠆tein-Stabilisierung.
Zimtaldehyd ist wie der Sonnenschirm, mit dem sich Chinesinnen gegen UV-Strahlung schützen. Epicatechin, das in Blaubeeren, dunkler Schokolade und Rotwein gefunden wird, ist gleichfalls ein mächtiges Antioxidanz.
Soll man nun Zimt in großen Mengen zu sich nehmen? Nein! Das Gewürz, vor allem der von der Lebensmittelindustrie oft benutzte preisgünstige Cassia-Zimt aus China, enthält nämlich viel Cumarin. Diese würzig riechende Substanz kann in größeren Mengen genossen zu Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel führen, bei Überdosierung sogar zu Lähmung, Atemstillstand und Koma! Doch wie sagte schon Paracelsus: Die Dosis macht das Gift.
Fazit: Inzwischen wissen zumindest viele wendegebeutelte Ossis, dass nicht alles schlecht war in der DDR. Nun also die Milchreis-mit Zimt-und-Zucker-Schulspeisung …
Kein Wunder also, dass wir das bessere Gedächtnis haben!